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In den vergangenen Wochen gingen in Ungarn Zehntausende Menschen auf die Straße. Warum? In Deutschland sind der ungarische Präsident Orbán und seine Fidész-Partei für ihre langsame Zerstörung des Rechtsstaats und für Blockaden europäischer Projekte bekannt, für die ungarischen Bürger:innen ging es hier jedoch um etwas anderes: Anlass ist ein Missbrauchsskandal in einem Kinderheim.
Ein Mitarbeiter dort hatte den Missbrauch zu vertuschen versucht, und wurde deswegen 2018 zu mehr als drei Jahren Haft verurteilt. Dann wurde er allerdings von der ungarischen Präsidentin Katalin Novak begnadigt, was eine Welle der Empörung auslöste.
Die Präsidentin ist längst zurückgetreten, und trotzdem hält die Wut gegen die Regierung an. Der Schutz von Kindern und Familie sind ein Hauptziel von Orbáns Politik, das er auch immer wieder nutzt, um gegen queere Menschen vorzugehen. Eine Begnadigung in einem Kindermissbrauchsskandal durch eine Parteikollegin sieht da denkbar schlecht aus.